Dank meines Arbeitgebers Cortado, welcher versucht jedes Jahr eine Firmenfahrt zu organisieren, konnte ich ein wunderschönes Wochendende in der 1,2 Millionen Einwohnerstadt Prag verbringen. Vor zwei Jahren konnte ich auf die Weise auch die Hauptstadt von Griechenland Athen besichtigen.
Tag 1 – Anreise
Mit einer direkten Zuverbindung vom Berliner Hauptbahnhof starteten wir Freitag früh die Reise. Alle hatten ein Gruppenticket und fanden recht schnell ihre Sitzplätze. Bei zwei der Sitzplätze hattte die Bahn die Tickets wohl zwei mal vergeben.
Am Prager Hauptbahnhof angekommen war ich sehr überracht, dass Tschechien zwar ein Mitgliedstaat der Europäischen Union war aber immer noch Ihre Währung beibahlten hatte. So ging es erst einmal zu einem Wechselgeschäft. Der Wechselkurz stand 1:25, sodass ich bei einem Wechsel von einem 50€ Schein, 1000 a 5×200 Kronen in die Hand gedrückt bekommen kam. Kurz danach machte mich einer der Kollegen darauf aufmerksam, dass ich die 10€ Wechselgebühren hätte sparen können, wenn ich das Geld direkt von der Bank abgehoben hätte.
Das ganze Wochenende hatte ich Mühe, mich an diese hohen Währungszahlen zu gewöhnen.
„Ein Bier 35Kronen. Oh, das ist aber teuer. Ne, Moment mal! Das sind umgerechtet ca .1,30€. Ui, ist das billig. Und so viele Scheine hatte ich noch nie in der Geldbörse.“
Am Bahnhof bekamen wir alle ein Ticket über drei Tage für den öffentlichen Nahverkehr und den Standort auf einer Karte in die Hand. Was macht der Mensch? Dem Rudel folgen und das Hotel Ambiance finden. Ich war rellativ schnell auf mich alleine gestellt, da vieler der Kollegen sich in die internationalen örtlichen Küchen wie Mc Donalds and Co begaben.
Eine Selfies hier, einige Fotos der Stadt dort, fanden wir uns alle im Hotel wieder ein. Nach kurzer Überprüfung der Personalien und dem Checkin ging es am Vorabend Richtung Innenstadt und dem vereinbarten Restaurant. Der Weg führte uns zunächst um die Alt bzw. Innenstadt herum. Eine Empfehlung ist St.-Cyrill-und-Method-Kirche, welche eine Krypta im Untergrund besitzt mit einer interessanten Geschichte aus dem Nationalsozialismus.
Die Stadt und Gebäude sind hauptsächlich von der Gotischen und Barocken Baustil geprägt. Grundsätzlich mag ich diesen Stil persönlich sehr gerne, welche in Berlin bis auf die Zerstörung im 2ten Weltkrieg, ebenfalls das Stadtbild prägte. Aber je mehr ich durch die Straßen ging, desto eintöniger wirkte die Stadt. Häuser wirkten, trotz verschiedener Ornamenten und Farben alle zu gleich. Dazu kam, dass im Gegensatz zu Berlin kaum Einheimische oder Fahrradfahrer zu sehen waren. Alles bewegte sich auf den Dreispurigen Straßen per Auto oder öffentlichen Nahverkehr fort. Selbst die Metrostationen sind nicht überlaufen. In Berlin schieben sich die Menschenmassen über die Bahnsteige. In Prag konnte ich alles an einer Hand abzählen. Der deutsche liebste Hund gab es auch kaum zu sehen. Die Straßen waren allesamt Sauber. Ganz im Gegensatz zur Berliner Hauptstadt in der die Hinterlassenschaften mit bunten Spraydosen markiert werden.
Trotz des guten Essens und dem Versuch eine gute Bar zu finden, ging ich etwas unzufrieden zeitlich ins Bett in der Hoffnung am nächsten Tag mehr von der Stadt zu erleben. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Tag 2 – Sightseeing
Gefrühstückt wurde im Untergeschoss. Der Kaffee hatte einen guten Geschmack, leider waren die Tassen so klein, dass ich mindestens dreimal zum Maschine rennen musste um eine Tasse unserer gewohnten Größe voll zu bekommen. Auf dem Hof sammelten uns die Damen von Treaserhunt (Eine Art Schnippseljagt) http://treasurehuntprague.cz/ ein und führten uns in die Altstadt. Die Fahrt dorthin führte über die Metro, welche wir über 1.12min langeführte Rolltreppe (1.12min ) nach unten führte. Diese gehört zu den tiefsten U-Bahnen der Welt.
In Gruppen aufgeteilt, machten wir uns los die Punkte und Aufgaben aus dem Heft abzuhacken. Jede Gruppe hatte dazu zwei Stunden Zeit. Der Weg war uns frei, welchen wir einschlagen konnten. Dazu gab es bonusaufgaben, wie Fotografiert euch mit einer hübschen Dame oder im Sprung.
So machten wir uns auf den Weg. Ab dann bekam die Stadt ein ganz anderes Gesicht. Die Tour führte uns an alten Kirchen, Türmen vorbei, geführt mit Hintergrundgeschichten aus dem Heft. So standen wir zum Beispiel zu einer Synagoge in dem der erschaffene Golem schlief, zählten Lampen, kamen am Pulverturm vorbei, zählten dort Engel und durchquerten das Judenviertel mit dem darin befindlichen Friedhof. Die Route führte uns über Karlsberger Brücke durch enge Gassen zurück zum Treffpunkt. Die Brücke ist aber dennoch so überlaufen, dass ein ruhiges Betrachten der Umgebung kaum möglich war. Alles drängelte sich, wie auf dem Weihnachtsmarkt über die Steine.
Nach dem anschließenden Treffen, wir waren die Letzten) und dem Essen begaben wir uns Prager Burg. Diese gehört den größten geschlossenen Burgarealen der Welt auf dem Berg Hradschin.
Oben bietet sich ein herrlicher Ausblick über die Prager Stadt. Wer viel Zeit mitbringt, kann auch das geschlossene Innenareal betreten. Zu unserem Zeitpunkt am Abend um 18 Uhr war die Warteschlange noch ziemlich lang, sodass wir hätten mindestens eine Stunde angestanden.
Am Abend ließen wir uns in einer klassischen kubanischen Coktailbar der „Casa Havana“ nieder.
Dort wurde jedes Getränk penibel mit einem kleinen Showaufwand selbst gemixt. Im hinteren Bereich der Bar war für den Genuss kubanischer Zigaretten stilvoll eingerichtet. Unter staunenden Augen, wie der Barkeeper gerade Zigarettenrauch durch einen Schlauch in das Glas mit Rum gab und diese anschließend mit einer Eiskugel abschloss, bestellte ich mir einen Sex-On-The-Beach.
„Realy? You are the first person!“
Für diese war es die erste Bestellung solch eines Cocktails in der Rumbar. Mit einer Sonnenbrille zündete er den Vulkan in der Mitte meiner Schale an und überreichte mir diesen mit einem dicken „High Five“. Später erfuhr ich, dass der Barkeeper Jährlichen Besuch in Berlin macht und gab mir gleich einen Tipp für eine Bar in Berlin.
Tag 3 – Abreise
Den letzten Tag nutzte ich um noch einmal alleine in Ruhe die Innenstadt und die Shops zu besichtigen. und ein paar Souvenirs für zu Hause mit. Denn ein Schnappglas aus jeden meiner Stadtbesuche musste schön sein. Es gab zwar auch einige Einkaufszentren, aber alle insgesamt ziemlich klein im Vergleich zu denen aus Deutschland. Ein Discounter fand ich auch erst im Kellergeschoss, als ich durch ein Douglasgeschäft ging. Am Bahnhof fanden wir uns schließlich allesamt ein. Unter anfänglichen Orientierungsproblemen, das Abfahrtsgleis wurde erst 10 Minuten vor der Abfahrt angezeigt, fanden wir unseren Zug und ich kam wohlbehalten mit vielen neuen Eindrücken in Berlin an. Wer noch mehr aus Prag sehen möchte, findet weitere Bilder in meiner Gallerie.
Mfg
Euer Ice
Ein Gedanke zu „Ein Prager Wochenende“
schick. Ich mag Reiseberichte und Prag ist echt schön. Sehr preiswert und schön ist übrigens auch Krakau. Aber auch Polen hat noch nicht den Euro 😀