Warum in Berlin mit dem Auto zur Arbeit?

Auto

Mein Bruder hat immer gesagt: „Fährst du einmal Auto, fährst du immer Auto.“ Er hatte Recht.

Seit einigen Monaten fahre ich mit meinem Auto zu Arbeit. Jahrelang und aus Bequemlichkeit, Angst keinen Parkplatz zu finden und der Natur zu Liebe hatte ich auf das Auto verzichtet und habe die öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus, U-Bahn oder S-Bahn zurück gegriffen. Dabei habe ich vielerlei Abendteuer erlebt.

Ja, Öffentliche Verkehrsmittel in einer Großstadt wie Berlin zu fahren ist echt ein Abendteuer. Neben den angenehmen Dingen, wie während der Fahrt schlafen, Bücher lesen oder seine Emails checken haben dann doch die negativen Argumente überwogen mich zu Auto zu bewegen. Ich zähle Sie an dieser Stelle einmal auf.

  1. die regelmäßige Unpünktlichkeit der S-Bahn. Mindestens einmal in der Woche trifft es meine Fahrzeit und meine Strecke. Entweder hat sich jemand vor die Bahn geworfen, hat Kabel geklaut, ein Zug ist defekt oder eine politische hochgestellte Person ist in der Stadt und blockiert das ganze Verkehrsnetz. Selbst jetzt, wo Auto fahre, höre ich mindestens einmal in der Woche, dass die Strecke gesperrt sei und es zu Verzögerungen kommt.
  2. Die Respektlosigkeit, Frust und Aggressivität der Passagiere. Längst fühle ich mich auf den Bahnhöfen und der Bahn nicht mehr wohl. Angefangen vom einfachen Gepöbel um die offenen Fenster bis hin zu vollgetrunkenen Leuten und Stechereien auf Berlins Hauptbahnhöfen. Eltern lassen ihre Kinder schreiend durch die Gänge rennen.
  3. Laute Musik und anbetteln der Mitfahrer. Unseren Mitbürger nicht deutscher Herkunft mit einer Soundanlage und Trompete. Jeder soll wirklich ihre Musik am Ende des Abteils hören um dann am Ende zur Kasse zu beten. Ich habe nie erlebt, dass diese Leute durch Zugpersonal oder Aufsicht raus geworfen wurden.
  4. Immer weniger Personal auf den Bahnhöfen. Durch Sparmaßnahmen gleichen die Haltestellen Geisterbahnhöfen.
  5. Nicht klimatisierte Bahnen. Im Sommer wird es in den Zügen richtig stickig. Wenn sich gefühlt hundert Mann in die Bahn quetschen, trieb es mir den Schweiß, allein am Eingang, aus allen Poren. Die Wärme machte mich träge und müde.
  6. Immer teurere Ticketpreis,e ohne dass sich der Service verbessert. Klar, Service, Wartung Mitarbeiter etc. brauchen Geld und von Jahr zu Jahr mehr. Verbesserung in der Struktur sehe ich nirgendswo.
  7. Komplettausfall ganzer Streckenabschnitte durch Winter oder streikenden Mitarbeitern

Tut mir Leid liebe Natur. Die großen Vorteile, welche mir die öffentlichen Verkehrsmittel durch die Werbung suggestiert wird, sehe ich einfach nicht. Solange sich daran nichts ändert, werde ich auf meinem Bruder hören. Denn im Auto habe ich:

  • Meine Ruhe und Sicherheit
  • Eine Klimaanlage und komm trocken ohne zu Schwitzen zur Arbeit
  • Musik, worüber ich selber entscheiden kann was ich höre
  • Komme weniger genervt zur Arbeit
  • Und Coffee-to-Go statt Car-to-Go habe ich auch.
  • Bin schneller und Früher auf der Arbeit.

Klar hat das Autofahren auch Nachteile. Ich muss hundert Prozentig geistig auf der Straße sein. Nicht jeder fährt Verantwortungsbewusst und hält sich an die Straßenregeln. Staus bei Unfällen und Baustellen. (Welche wir hier in Berlin zu genüge haben) lassen sich geschickt mit einem Navigationsgerät umgehen.

Ich möchte die Verkehrsunternehmen nicht grundsätzlich in das schlechte Licht stellen. Dies sind nur Punkte, welche mich persönlich treffen. Jeder hat sicherlich andere Erfahrungen gemacht. Ihr könnt eure Meinung gerne in den Kommentaren hinterlassen. Ich würde mich sehr freuen.

2 Gedanken zu „Warum in Berlin mit dem Auto zur Arbeit?

  1. also ich fahre gerne mit der Bahn auch wenn ich ausrasten könnte, wenn sie zu spät dran ist. Dass keine Klimaanlage vorhanden ist, finde ich nur teilweise schlimm. Klar, es ist äzend. Aber letztes Jahr war ich in London und dort ist die Ubahn klimatisiert und das ist verdammt unangenehm, wenn man ständig den Wechsel von Kalt zu Heiss hat. Und manchmal fahre ich sogar teilweise Fahrrad, da bleibt man sogar noch fit.

  2. Das Thema Fahrrad kam bei uns unter Kollegen auch auf. Für mich sind 20km persönlich zu weit. Da ich mich kenne und nach der Arbeit Müde und kraputt keine Lust mehr habe mich auf das Fahrrad zu schwingen. Zudem man teilweise auch dort durchgeschwitzt zur Arbeit kommt. Unsere Firma hat Gott sei dank Duschräume.

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